08.10.2023
von Raliza Nikolov
Concertos & Cantatas
Einfach himmlisch:
Nuria Rial singt Konzerte und
Kantaten
"Entdeckungsreise ins 17. und frühe 18. Jahrhundert
Das Kammerorchester Basel mit Konzertmeisterin Julia Schröder nimmt uns
aber mit auf eine Entdeckungsreise ins 17. und frühe 18. Jahrhundert.
Die vier Concerti von Giuseppe Torelli, die den Stücken für Sopran
gegenübergestellt sind, kommen so anmutig wie doch erwartbar daher -
hervorragend gespielt, wie hier, wenn Julia Schröder und ihr
Duo-Partner Antonio Vinuales Perez sich geigend unterhalten.
Erwartbar? Nicht ganz! Es ist eine herrliche Volte, wenn auf einmal für
eine halbe Minute die barocke Tonsprache aufgelöst wird und es ein
schönes freies Durcheinander gibt - ehe am Ende wieder alles klingt,
als sei nichts gewesen."
28.07.2023
Von: Elisabeth Kirchner
Von kapriziös bis hochraffiniert:
Das Kammerorchester Basel mit Solocello spielt Haydn
und Bach
"Zusammenspiel aus einem Guss
Das Zusammenspiel mit Julia Schröder und dem Basler Kammerorchester kam
wie aus einem Guss rüber. Blind schienen sich die Musiker auf Anhieb zu
verstehen – ein unüberhörbar sich gegenseitig inspirierender
künstlerischer Impuls, eine erzählerische Dimension, eine magisch
strömende, aber nie pathetisch wirkende Klangfülle. Die
Solo-Cello-Zugabe, Bachs Suite Cello Nr 1 G-Dur, war
schwerelos-anmutiges Spiel, eine non-verbale vox humana, zeitlos
gültig. Die Lust des Basler Kammerorchesters und seiner
Konzertmeisterin hielt auch nach der ruhigen Solo-Einlage weiter an:
Die Ouvertüre zu Haydns Operette „L‘isola disabitata“ zeugte von der
Leidenschaft des Ensembles, sich mit dem Erzählreichtum dieser Musik
auseinanderzusetzen."
10.11.2022
Zweites Konzert in Frauenfeld
Werke von Torelli, Colona, Petri, Vivaldi
Konzept und Edition von Giovanni Andrea Secchi
Kammerorchester Basel
Leitung
Julia Schröder
Solistin Nuria Rial
"Wach geküsst aus Bolognas Archiven: Das Kammerorchester Basel spielte bei der Frauenfelder Konzertgemeinde.
... Die Spielfreude des Orchesters für die lebendige Alte Musik war spürbar, das Publikum zeigte sich begeistert.
mit dem Kammerorchester Basel
wurden Werke aus dem Dornröschenschlaf erweckt, die über 300 Jahre lang
in den Archiven in Bologna schlummerten. Und so klang diese Musik aus
dem italienischen Barock dann auch: jung, rosig frisch, kraftstrotzend
und bestens gelaunt.
... Die katalanische Sopranistin
Nuria Rial ist seit vielen Jahren einer der Stars der europäischen
Barockmusik-Szene. Mit ihrer wunderbar warmen, ausdrucksstarken, immer
agilen und klangfarbenreichen Stimme setzte bei ihrem zweiten Auftritt
bei der Konzertgemeinde Glanzpunkte. Ob im kunstvollen Getümmel der
Arien oder den nur von ganz wenigen Instrumenten begleiteten
Rezitativen: Rial kam, sang und siegte."
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23 04 2019
Schlicht
betörend

Konzert vom Samstag 20 April 2019
im Landgasthof Riehen (CH)
...
Die Arie „Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust“ aus der gleichnamigen
Bach-Kantate gab dem vorösterlichen Programm den Titel. Die Violine
(Julia Schröder) und die Oboe (Emma Black) traten schon hier in einen
inspirierten Dialog mit der Sanftmut-Stimme von Sabadus, die aber über
eine glasklare, glockenreine Höhe und virtuose Koloraturgeläufigkeit
verfügt.
...
Mai 2018
Misterio die CD des Monats
Mai 2018
Misterio - Der Kulturtipp

Mai 2018
Der CD-Tipp
13. Dezember 2017
Franco Fagioli
begeistert
beim Freiburger Albert-Konzert.
Kritik von Von Sarah Nöltner
"Händel zum Mitsingen !
Das Zusammenspiel mit dem
Kammerorchester Basel war ein besonderer Genuss: hier Fagiolis
begeisternde Stimme, dort die historisch informierten
Instrumentalisten, die leicht und transparent musizierten. Und zwischen
ihnen: viel Spaß an der Inszenierung. Fagioli spielte die Klang-Bälle
der Ensembleleiterin und Geigerin Julia Schröder zu, die sie nicht
minder spielerisch zurückgab. Besonders schön: Die Arie "Se in fiorito
ameno prato" des Cesare aus der Oper "Giulio Cesare" HWV 17, die
Fagioli und Schröder als intensiven musikalischen Dialog gestalteten.
Und am Schluss: Standig-Ovations, Bravo-Rufe, Zugabe-Rufe, nur
halbherzig-heimliche Handyfotos. Gemeinsam mit seinen Zuhörern sang
Fagioli als Zugabe die wohl bekannteste der Händel Arien "Lascia Ch’io
Pianga" – das hatte Klasse und verband Publikum und Musiker auf
besondere Weise."
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13.10.2017
Vivaldis Violinkonzerte
Inspiration für Bach

Kritik Ivn Silvia Thurner
Juwelen der
Violinkonzertliteratur mit
der Lauttencompagney Berlin und Julia Schröder Violine am Donnerstag
12.Oktober 2017 im Kulturhaus Dornbirn (AT)
...Julia Schröder gestaltete
ihre Soloparts emphatisch. Das a-Moll
Konzert (BWV 1041) erklang gut in sich strukturiert, so dass die
melodischen Spitzentöne transparent in den Vordergrund traten.
Nuanciert entfaltete die Solistin auf ihrer warm klingenden Violine
unterschiedlichste Tonqualitäten und Klangfarben. Eine pulsierende Ader
durchzog das E-Dur Konzert (BWV 1042), das seine Energie aus den
schwungvoll dargestellten Tonrepetitionen bezog. Im langsamen
Mittelteil kamen die fallenden Gesten und die Tonsymbole schön zur
Geltung...
29.11.2017
Barock ist nicht gleich Barock
Das Grundgerüst des Programms
bilden Bachs drei Violinkonzerte BWV 1041 bis 1043, deren Solopart
jeweils der Konzertmeisterin und Leiterin des Ensembles, Julia
Schröder, anvertraut ist. Unverkrampft, mit großem Körpereinsatz,
wunderbar schlankem Ton und zurückgenommenem Vibrato wird sie eins mit
diesen Werken und nimmt für das dritte Konzert mit zwei Violinen noch
die Gattin des Ensemblegründers Wolfgang Katschner hinzu. Prompt
umspielen sich im berühmten langsamen Satz die Melodien der beiden
Soloinstrumente wie ein verliebtes Paar.
15 04 2017
Die CD Bologna 1666
Harmonia Mundi feiert Bologna mit Julia Schröder
15
marzo 2017
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14.05.2016
Shakespeare Ode
Les Passions de'l Ame - Solomons Knot
Das Konzert vom
12.05.16 im Kulturcasino Bern,
unter Leitung von Julia Schröder und Jonathan Sells
Kritik Von Stefan
Bucher
..... Es ist die zweite
Zusammenarbeit zwischen dem Berner Barockorchester und dem britischen
Kollektiv, und jede musikalische Bewegung zeugt von der Freude an
dieser Kooperation. Angefangen bei der Ouvertüre, einem Panoptikum
melodischer Ideenvielfalt, die den organischen Klang, die dynamische
Differenziertheit und rhythmische Präzision der Passions zur Geltung
bringt.
Als Gastleiterin agiert die Violinistin Julia Schröder mit enormem
Gespür für kompositorische Subtilitäten wie das federnde Menuett, das
zu Linleys Zeiten jedes Publikum von den Sitzen gerissen hätte. Derweil
staunt die heutige Zuhörerschaft, als sich acht dunkel gewandete
Figuren durch den Saal in Richtung Bühne schlängeln, um dort mit
fabelhafter stimmlicher Präsenz den ersten Chor zu intonieren.....

18.03.2016
Sacred Duetti
Das Konzert in
Villingen-Schweningen
Kritik von Siegfried Kouba
…. Anspornender Motor war Konzertmeisterin und Leiterin Julia Schröder.
Sie überzeugte nicht nur mit ihren virtuosen Solobeiträgen, sondern
sorgte mit Verve für passende Tempi und dynamische Präzision. Das
Ensemble entpuppte sich als homogenes Instrumentalphänomen, das bereits
mit der Ouvertüre zum Oratorium "All martirio di S. Adriano "von
Francesco Antonio Pistocchi den Zuhörer ansprach. Schnelle und langsame
Passagen wurden zu einem durchgängig perfekten Band geknüpft. Ganz auf
die Konzertmeisterin zugeschnitten waren die Konzerte, wie das Concerto
per violino, archi von Girolamo Nicolò Laurenti......

18. März 2016
Geistliche Stoffe in sinnlichen
Tönen
mit „Sacred Duetti“ in der
Landauer Festhalle
Kritik
von
Karl Georg Berg
.....Ganz fulminant spielte in
allen Stücken das in Landau schon oft
gehörte Kammerorchester Basel, angeführt von Konzertmeisterin Julia
Schröder. Diese animierte ihr Ensemble zu einem technisch brillanten
und ungemein energiegeladenen, impulsiven Spiel. Zugleich brillierte
sie in der Art einer barocken Teufelsgeigerin mit sagenhafter
Virtuosität und zündendem Feuer in Konzerten von Laurenti, Torelli und
Zavateri. Auch diese waren bislang wenig bekannte Perlen der Musik des
18. Jahrhunderts
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03.02.2016
Kammerorchester Alla Bolognese
Bologna im 17. Jahrhundert war
eines der wichtigsten Musikzentren Italiens und regelrecht eine
Hochburg der barocken Violinkunst. Entstanden sind eine Reihe
virtuosester Violinkonzerte von heute zumeist in Vergessenheit
geratenen Meistern. Vom Kammerorchester werden diese wieder zu neuem
Leben erweckt.
Den immensen technischen Herausforderungen, die diese Konzerte dem
Solisten stellen, wird Julia Schröder mit gewohnter Leichtigkeit und
Esprit begegnen. Das für seine barocken Einspielungen vielfach
preisgekrönte Ensemble nimmt für Sony Classical das Konzertprogramm in
der Martinskirche im badischen Müllheim vom 10. bis 12. Februar auf.
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18.12.2012
Généreuse et fascinante Cecilia
Tournée « Mission » de Cecilia Bartoli,
Critique de Serge Chauzy
Acclamée comme un rocker par
une Halle aux Grains enthousiaste, la grande Cecilia Bartoli reçoit, ce
18 décembre, une ovation debout à l’issue de son concert toulousain
donné dans le cadre de Grands Interprètes. Elle vient de fasciner un
public ébahi avec un programme de musique baroque rarissime
qu’elle-même a tout récemment sorti de l’oubli et dont elle a réalisé
un très bel album CD. La cantatrice romaine redonne ainsi vie aux arias
d’un certain Agostino Steffani, sorte de chaînon manquant entre
Monteverdi et Vivaldi. Un nom qui grâce à elle vient d’émerger de
l’anonymat pour le bonheur des mélomanes.
Cecilia Bartoli est ici brillamment accompagnée par le
kammerorchesterbasel, dirigé depuis son violon par la très volontaire
et musicienne Julia Schröder : un très bel orchestre jouant, comme il
se doit, sur instruments anciens, et composé de musiciens de grands
talents dont il faut saluer les performances individuelles autant que
celles de l’ensemble.
25.05.2012
„Das musikalische Selbst im Weltenbild“
über das Brahmskonzert vom
13.05.2012 mit
Julia Schröder
Das sechste Sinfoniekonzert der
Meiniger Hofkapelle war ganz von
der eigenen Geschichte inspiriert: Auf dem Programm standen Werke,
deren Komponisten in Meiningen lebten und wirkten. (...)
Brahms Violinkonzert ist auch durch die junge, energiedurchstömte Julia
Schröder und den häufigen Blickkontakt mit ihr suchenden Dirigenten und
seinem Orchester als das dargeboten worden, was es ist – ein
unvergleichlich schönes sinfonisches Musizieren, in das sich die
Sologeige auf ganz besondere Weise einfügt und in dem der Oboe ganz
besondere Melodien gewidmet sind.
Sanft kam das Hauptthema des 1. Satzes in den Bratschen, den Celli,
fagotten und Hörnern, lieblich in der Oboe. Wirklich spannend machte es
die Solistin; denn sie reizte ihren Part voll aus – überaus zärtlich ,
die Länge des Bogens bis zum letzten Millimeter benutzend, kamen die
Legati geradezu robust, hart am Frosch arbeitend, die kraftvollen
Doppelgriffe in der Kadenz.
Über 30 lange Takte hatte die Solistin zu warten (...) bis sie sich
liebevoll in den Gesang der Bläser einbringen durfte.
Im Schlusssatz konnte sie dann im Rondo mit seinem ungarischen Thema
ungeheuer kraftvoll und doch federnd agieren. Herrlich, wie sie per
Zugabe Johann Sebastian Bach ausformulierte!

29 20 2012
Preußischer Esprit
Das Freiburger Barockorchester huldigt Friedrich dem Großen ...
Und er hätte seine Freude daran gehabt, mit wie viel Esprit die
Freiburger sich seines Werkes annahmen, die unter der Leitung einer
mitreißenden Julia Schröder aufspielten. Der Orchesterklang – Streicher
mit Flöten und Oboen – ist noch barock gefärbt, Witz funkelt in den
launigen Vorschlägen des Finales. Und als Mittelsatz steht ein
bezaubernd ausgestaltetes Flötenduett in Moll (Karl Kaiser und Anne
Parisot) zu unisono begleitenden Geigen. Zwei weitere Stücke
illustrierten die Musikkultur am Hof des kunstsinnigen Königs: ein
Flötenkonzert von Johann Joachim Quantz und eine Sinfonie von Carl
Philipp Emanuel Bach, der Kammercembalist in Berlin war...
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09 10 2011
"Das geht ins Bein",
das Kammerorchester Basel bei Pro
Musica im NDR
.... die temperamentvolle und zielstrebige Geigerin Julia
Schröder animierte ihre Kollegen zum punktgenauen Musizieren, Béla
Bartòks "Rumänische Volkstänze" erklingen zum Auftakt des Konzerts
mitreissend: das geht ins Ohr und in die Beine.
Zum Abschluss des Konzerts zeigen die Musiker dann, dass bei Bartòk das
Unterhaltsame einen doppelten Boden haben kann: Bartoks Divertimento
für Streichorchester ist ansprechend und anspruchsvoll. Die Streicher
haben das eindrucksvoll im Griff - und die schroffen Geigenakzente
schneiden tief in die verschatteten Klänge des Molto Adagio.
Konzertmeisterin Julia Schröder sorgt für Dynamik und Emphase, behält
aber immer den Überblick. Das hat Format.
.....

06.06.2011
"Wohlklang in bestem Klima"
Händel-Festspiele,
Konzert vom 05.06.2011
Ktiik von FRANZ WERFEL
HALLE (SAALE)/MZ.
"Herr Händel hat es richtig gemacht, als er in
sein Haus eine Klimaanlage einbauen ließ", witzelte die Violinistin
Julia Schröder im Kammermusiksaal des Händel-Hauses. Da lagen eine
Händel-Sonate sowie Antonio Montanaris anspruchsvolle 1. Sonata in
e-Moll hinter ihr.
Mit ihrem Ensemble, das sich aus dem Cellisten Christoph Dangel, dem
Lautisten Daniele Caminiti und dem Cembalisten Giorgio Paronuzzi
zusammensetzt, präsentierte sie ein abwechslungsreiches Programm, das
nicht nur Violinkompositionen von Georg Friedrich Händel und Antonio
Montanari zu Beginn des 18. Jahrhunderts vorstellte, sondern den Blick
auch nach Dresden und Wien richtete. Im Mittelpunkt stand freilich der
Festspielpatron mit vier seiner Violinsonaten, die die beiden
Konzertteile rahmten. Beeindruckend, wie harmonisch und konzentriert
die vier Musiker zusammenspielen. Allein einige Allegro-Läufe kamen
etwas schwerfällig daher. Dass sie auch die Leichtigkeit mühelos
beherrscht, bewies Julia Schröder in Montanaris Sonate.
Der italienische "Teufelsgeiger" komponierte für Solovioline mit
einfacher Cembalobegleitung, die den Solisten noch stärker als bei
Händel in den Vordergrund rückt. In irrwitzigen Tempi ließ Julia
Schröder bravourös erahnen, zu welcher Verzierungskunst es der
Hochbarock gebracht hatte. Ihre wohl beste Interpretation brachte Julia
Schröder direkt nach der Pause mit Händels d-Moll-Sonate. Dabei zeigte
sie mit ihrem Ensemble Anklänge an südländischen Barock auf und
vermochte diese "fremden" Töne wunderbar in den gewohnten Klang zu
integrieren.
Schließlich ließ Daniele Caminiti das Präludium Nr. 3 für Theorbe solo
des Dresdner Lautenisten Sylvius Leopold Weiss erklingen, nachdem er -
wie so oft an diesem Konzertnachmittag - seine Barocklaute nachgestimmt
hatte: "Man sagt, Lautisten verbringen eine Hälfte ihres Lebens beim
Stimmen und die andere Hälfte beim Spielen - ungestimmt".
01.02.2011
Haydn und der Urlaubswunsch
Konzert
des KOB unter Leitung von Julia Schröder
WÜRZBURG Einen stilvollen Auf- tritt legte das
kammerorchesterbasel
unter Konzertmeisterin Julia Schrö- der beim 4. Meisterkonzert der
Musi- kalischen Akademie im bestens be- suchten Großen Saal der Musik-
hochschule Würzburg hin. Höhe- punkt war Mozarts beliebtes G-Dur-
Violinkonzert mit der Ensemble- Chefin als Solistin. Julia Schröder
brillierte in den Ecksätzen mit einer wohldurchdachten plastischen Ge-
staltung. Sie fand Humor in den Mo- zart’schen Noten und setzte auf
kräf- tige Kontraste in Sachen Lautstärke und Phrasierung. Im langsamen
Satz kostete sie das melodische Potenzial aus, ohne in Kitsch
abzugleiten. Bis auf wenige intonatorische Unsicher- heiten zu Beginn
dieses Adagios ver- mochte die Solistin zu überzeugen.
Musiker verlassen das Podium
Dass ihre Stärke insbesondere in der Orchesterleitung liegt, bewies die
Geigerin nicht nur bei Mozart, wo sie neben ihren Aufgaben als Solistin
mühelos als Dirigentin den Orches- termusikern die Einsätze gab. Vor
al- lem in Haydns berühmter „Ab- schiedssinfonie“ glänzte das Kam-
merorchester mit packendem Vor- trag. Herausragende Leistungen bo- ten
Oboen und Hörner. Mit Charme und Witz trugen die Musiker diese Sinfonie
vor, deren besonderer Gag darin besteht, dass im letzten Satz
üblicherweise ein Orchestermusiker nach dem anderen das Podium ver-
lässt, bis am Ende nur noch zwei So- logeigen übrigbleiben.
Kapellmeister Haydn soll damit auf Schloss Ester- ha ́zy dem
Urlaubswunsch der Instru- mentalisten Nachdruck verliehen haben. Der
Urlaub soll anderntags sofort bewilligt worden sein.
Ob Wahrheit oder Legende – die Sinfonie ist eine großartige Kompo-
sition. Zumindest wenn sie so schlüssig gespielt wird wie vom Kam-
merorchester, das zudem noch die 3. Suiteder„AnticheDanzeedArie“ des
Nachimpressionisten Ottorino Respighi reizvoll und elegant
darbot.
Europäischen Wochen
Passau
22.06.2010
Die Kunst mit Augen zu dirigieren
Kammerorchesterbasel unter
Leitung von
Julia Schröder
Und nun? Das besondere Glück dieses Konzerts liegt darin, dass das
perfekt auf die Solistin eingespielte Kammerorchester Basel ohne sie
genauso faszinierende Musik macht. Am Ende in Mozarts effektgeladener
Pariser Sinfonie Nr. 31 in D-Dur und noch viel mehr gleich zu Beginn in
Haydns 44. Sinfonie in e-Moll. Das sehr jung und sehr weiblich besetzte
Orchester spielt mit einer seltenen Brillanz, dermaßen frisch, homogen
und mit einer Gestaltungskraft, dass blind wohl niemand vermuten würde,
hier stünde niemand am Pult. Die Konzertmeisterin Julia Schröder, 1978
in Straubing geboren, leitet ihre Kollegen mit ihrem Körper, ihrem
Kopf, ihren Augen. Mit einem Blick dirigiert sie mehr als mancher
Kollege mit viel Gefuchtel an einem ganzen Abend.
Augen suchen und finden sich, es wird gelächelt im Orchester. Nicht zu
Marketingzwecken, sondern aus purem Vergnügen am Werk und ihrem eigenen
Können. Diese Musiker haben sich die Mühe gemacht, kleinste
Motiveinheiten auszuarbeiten und Sinngehalt in Klang zu übersetzen,
hier fahl, da drohend, dort jubilierend, überall klar und dezidiert.
Gerade in den Streichern ein Klang wie Samt. Nicht nur flauschig,
sondern mit Kontur. Eine mutige Klangkultur. Ein Rausch aus Schönheit,
Energie und Glück für alle Hörer.
15 11 2010
"Nicht von dieser Welt"
Konzert in
Luxemburg,
von Dieter Lintz
Auch in Luxemburg wurde ihr Auftritt zum Triumphzug:
Koloratur-Sängerin Cecilia Bartoli, begleitet vom Kammerorchester
Basel, brachte mit ihrem Programm "Sacrificio" die Philharmonie zum
Toben. Die Sängerin wurde gefeiert wie ein Popstar.
......
Das steht im reizvollen Kontrast zur Abteilung Attacke, wenn die
Bartoli im prächtigen Fantasie-Aufzug der Kastraten (denen das Programm
gewidmet ist) auf die Bühne stürmt, angefeuert und beseelt von einem
Klangkörper (Leitung: Julia Schröder), der Präzision und Prägnanz
miteinander verbindet. Bei den 25 Musikern des Baseler Kammerorchesters
vibriert die Spannung, bleibt nichts im Ungefähren.
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Nr. 16. - 11.2009
Eine
Geigerin mit vielen Facetten
von Patricia
Hofmann
Patricia Hofman wollte mehr
über die Arbeit von Julia Schröder
wissen und fragte sie, ob sie bereit wäre für ihre Fachzeitschrift ein
Interview zu geben.
Lesen Sie, was Julia Schröder an ihrem Beruf reizt, wie sie zu ihren
Engagements kommt oder welchen Musikstil sie bevorzugt.

03.11.2009
Julia Schröder als Solistin
mit Beethoven`s Violinkonzert
über das
Konzert in Schopfheim
(...) Als Violin-Solistin
stand Julia Schröder auf der Bühne, die
Konzertmeisterin des Kammerorchesters Basel, die in diesem Jahr
erfolgreich mit Star-Sängerin Cecilia Bartoli auf Tournee war.
Schröders Beethoven-Spiel gefiel durch Wärme, Klangsinnlichkeit und
Intensität, einen wunderbar blühenden, aber schlanken Ton und eine
schöne Reife der Gestaltung. Die enormen Schwierigkeitsgrade in diesem
Violinkonzert, das als wahrer Prüfstein gilt, waren ihr weder technisch
noch interpretatorisch anzumerken. Vielmehr spielt die Geigerin so
entspannt und atmend, mit beweglicher Phrasierung, als bereiteten ihr
die technischen Anforderungen keinerlei Mühe. Wie sie in den lyrisch
entrückten Passagen die Geige singen lässt, die melodischen Bögen
spannt, den Geigenklang zum Schweben bringt, war von großer Subtilität.
Fesselnd und sicher gestaltet Julia Schröder die Kadenzen und es hat
energischen Schwung und etwas frei Aufschwingendes, wie sie das
Schluss-Rondo angeht. Das Orchester begleitete aufmerksam, griff die
entrückte Stimmung im Larghetto im sanglichen Spiel der Streicher,
Holzbläser und Hörner feinhörig auf. Schön war auch, wie die
Solovioline einmal vom Pizzicato der Streicher sanft begleitet
wird.
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Cover von Radio Magasin
Ausgabe August 2009

Aufgepasst auf Julia Schröder!
Cecilia Bartoli, die Mezzosopranistin, war nicht die einzige Frau
auf der Bühne die glänzte. Aufgepasst auf Julia Schröder, Geigerin und
Leiterin des kammerorchesterbasel, einer glänzende Gruppierung die
einige der besten Momente der Nacht angeboten hat.
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14.01.2008
Rrrrrataplan
Cecilia Bartoli und Julia
Schröder im Stadtcasino Basel
Ein weitere Höhepunkt war die grosse Konzertarie "Infelice" von
Mendelssohn, in der die samtweichen Höhen von Cecilia Bartolis makellos
geführter Stimme und das innig umschmeichelnde Violinsolo von
Konzertmeisterin Julia Schröder aufs Schönste harmonierten...
Nach zwei Zugaben, darunter das köstliche "Rataplan" mit Militärtrommel
von Malibran selbst, musste Cecilia Bartoli die Konzertmeisterin an der
Hand hinausführen, um dem Publikum zu verstehen zu geben, dass das
Konzert zu Ende sei.
Es stürmt und drängt
Zu Ehren des Alten Fritz spielt
das FBO im Mozartsaal auf.
Feste muss man feiern, wie sie fallen. Auch das Freiburger
Barockorchester (FBO) kommt nicht um ein Geburtstagsständchen für den
Preußenkönig Friedrich II. umhin, dessen 300. Geburtstag heuer den
Festkalender bestimmt. Zum Auftakt des jüngsten Abokonzerts im
Mozartsaal gab es die Friedrich- Ouvertüre- D-Dur zu „IlRe Pastore“.
Ein bisschen formelhaft, konventionell in Stil und Harmonik ist der
kleine Drei-Sätzer, aber das FBO macht daraus eine in
Hochgeschwindigkeit vorgetragene Studie in Sachen lebenspralle
historische Aufführungspraxis. Vor allem der Einsatz von Julia Schröder
am Konzertmeisterpult macht sich dabei äußerst positiv bemerkbar. Die
Geigerin, die sonst das Kammerorchester Basel anführt, belebt den
Musiziergestus der Freiburger ganz entschieden, was auch dem
überschaubaren Flötenkonzert G-Dur von Johann Joachim Quantz
entgegenkommt ...
... – und das FBO erfüllt das mit großer Lebendigkeit und musikalischem
Draufgängertum, die auch der größer dimensionierten, an Überraschungen
ebenso reichen „Feuersinfonie“ in A-Dur von Joseph Haydn gut zu Gesicht
steht. Bis in die letzten Verästelungen bebt unter der
temperamentvollen Ägide Julias Schröders diese Musik mit ihren
Signal-Motiven und ihren auch derb daherkommenden Tanzrhythmen, in
denen vor allem die Bläser an Eigenständigkeit gewinnen. Großer Jubel.
Königlicher Musikalischer
Wettstreit
Konzert des Freiburger
Barockorchesters in
der Liederhalle
... Friedrich II. war als Monarch nicht nur ein „roi historien“,
sondern auch ein „roi musicien“. Sowohl der Preußenkönig als auch seine
politische Gegenspielerin Kaiserin Maria Theresia von Österreich hatten
eine professionelle Musikausbildung. Der Alte Fritz – das zeigte gleich
zu Beginn seine Ouvertüre D-Dur – war mehr als ein harmloser
Musenkönig. Das Programm des Freiburger Barockorchesters (FBO),
erstmals unter der Leitung der temperamentvollen Baseler
Konzertmeisterin Julia Schröder, widmete am Sonntag im nicht ganz
vollbesetzten Mozartsaal der Stuttgarter Liederhalle eine Konzerthälfte
Friedrich dem Großen, die andere Maria Theresia ...
Alles unter einen Hut gebracht
300 Jahre Alter Fritz: Das Freiburger
Barockorchester konzertiert im Stuttgarter Mozartsaal
... Das Freiburger Barockorchester (FBO) hat dem illustren
Monarchen zu Ehren ebenfalls ein Geburtstagskonzert aufgelegt, jedoch
mit dem rechten dramaturgischen Augenmaß. Zwar stand der Konzertabend
im Stuttgarter Mozartsaal, geleitet von Julia Schröder, unter dem Titel
„300 Jahre Alter Fritz“. und am Beginn ertönte die Ouvertüre zur
Serenata „Il Re Pastore“, die Friedrich vermutlich anno 1743 schrieb,
aber erst 1747 zum Geburtstag seiner Mutter aufführte ...
...In Friedrichs Ouvertüre ging dem FBO hie und da in Sachen Tempo ein
wenig der Gaul durch. Dem heiteren, wenngleich artigen Spiel Friedrichs
mit kompositorischen Versatzstücken aus der Werkstatt seines
Kammercembalisten Carl Philipp Emanuel Bach sollte wohl noch ein wenig
Pfeffer beigegeben werden. Auf diese etwas unordentlich aufgemischte
ordentliche Musik des Preußenkönigs folgte das Flötenkonzert „Pour
Potsdam“ von Johann Joachim Quantz. Dieses Stück, das elegant zwischen
italienischem und französischem Stil changiert, spielten die Freiburger
mit einiger Delikatesse ... Wieder ganz schön Dampf gemacht haben die
Freiburger danach in Carl Philipp Emanuel Bachs C-Dur Sinfonie Wq 174.
Die vermaledeit heikel gesetzten Wechsel zwischen Tutti und Concertino
saßen akkurat auf dem Punkt. Schön war auch, wie Julia Schröder das FBO
anhielt, den zart gesetzten Mittelsatz ganz und gar im Sinne des
empfindsamen Stils zu musizieren, eigentlic
«Mir gefällt die Abwechslung»
Julia Schröder und das
kammerorchesterbasel
Von Reinmar Wagner
«Mir
gefällt die Abwechslung»
Seit 2003 ist Julia Schröder Konzertmeisterin des
kammerorchesterbasel. Sie hat damit die erfolgreichen letzten Jahre des
Ensembles wesentlich mitgeprägt. Im Moment probt sie mit dem Orchester
intensiv fürs Jubiläumskonzert zu dessen 25. Geburtstag.
«Die Heimat bin immer ich selber.» Ein schöner Satz, gerade für eine
junge Künstlerin. Julia Schröder sagt ihn als Erstes auf die Frage, wo
sie denn, musikalisch gesehen, am meisten zu Hause sei: im Orchester,
als Solistin, in der Kammermusik, bei Jazz oder Tango. «Mir gefällt die
Abwechslung», präzisiert die 31-jährige Geigerin. «Ich liebe es, immer
wieder vor anderen Herausforderungen zu stehen. Heimat im Sinn von
Herkunft ist für mich die Kammermusik: Das Spielen mit gleichwertigen
Partnern, aufeinander zugehen, miteinander etwas kreieren.»
Sie habe schon als Kind zu Hause mit ihrem Vater quer durch das
Quartettrepertoire gegeigt und bei Walter Levin und Lukas Hagen sehr
viel Streichquartett gespielt, erzählt Schröder. «Allein Solokonzerte
zu spielen, das wäre mir, obwohl ich es wahnsinnig gerne mache, zu
einseitig. Vor allem würde mir die Auseinandersetzung mit Menschen
fehlen.» Man sei als Solistin doch sehr auf sich allein gestellt, meint
die Violonistin. Das sei es gerade, was ihr an der Position der
Konzertmeisterin so gut gefalle: die Auseinandersetzung mit den Fragen
«Wie mache ich mich verständlich? Wie motiviere ich?».
IM SANDWICH
Sätze wie aus dem
Management-Seminar. Die Position der Konzertmeisterin
im Sandwich zwischen Dirigent und Orchester ist tatsächlich äusserst
anspruchsvoll – auch wenn der Umgang in der Regel sehr angenehm ist,
wie etwa mit Dirigent Giovanni Antonini, den Schröder auch als
Stimmführerin in dessen Originalklang-Ensemble Il Giardino Armonico
bestens kennt. Mit ihm hat das kammerorchesterbasel einen Zyklus der
Sinfonien von Beethoven begonnen. Mit seiner energiegeladenen,
kompromisslos neu ausgehörten Auslegung sorgte das Ensemble für ein
mittleres Erdbeben in der Musikwelt. «Wir wissen alle, dass wir
dasselbe Ziel haben», sagt die Geigerin. «Manchmal bin ich einfach eine
Übersetzerin, muss technisch vermitteln, was ein Dirigent in Bildern
sagt.» Andererseits seien auch Dirigenten oft dankbar für Hinweise.
Gleichzeitig habe sie die Funktion eines Sprachrohrs des Orchesters und
müsse abschätzen, welche Anliegen angebracht seien. «Man muss manchmal
auch einen Dirigenten schützen», weiss sie.
Seit 2003 ist Schröder Konzertmeisterin des kammerorchesterbasel. Zuvor
spielte sie ein Jahr lang als Tutti-Geigerin im Ensemble mit, und wurde
mit der Unterstützung der Kollegen zur Konzertmeisterin gewählt. «Das
war kein einfacher Weg, aber am Ende eine tolle Erfahrung. Ich wurde
vom Orchester stark gestützt. Aber ich musste für mich selber lernen,
meine Stellung zu finden.» Jetzt wirft das Jubiläumskonzert am 13.
September mit Pianistin Maria João Pires unter der Leitung von David
Stern seine Wellen voraus. Ein sehr traditionelles Programm mit Musik
von Mozart und Mendelssohn. «In die Programmation mische ich mich nicht
ein», sagt Schröder dazu nur. «Wir wollen halt zeigen, dass wir im
traditionellen Orchesterrepertoire auch etwas zu sagen haben.»
LEBENDIGKEIT UND ENERGIE
Die in Niederbayern geborene Geigerin hat in Basel bei Adelina Oprean
studiert und sich bei Chiara Banchini ihren Feinschliff auf der
Barockvioline geholt. Sie übernimmt auch gerne Verantwortung für die
Interpretation, wenn sie das Orchester vom ersten Pult aus ohne
Dirigenten anführt. Auch in der kommenden Saison tragen zahlreiche
Konzerte den Vermerk «Leitung: Julia Schröder». Eine CD mit Concerti
und Ouvertüren von Johann Friedrich Fasch ist kürzlich so entstanden
oder das «Malibran»-Projekt von Cecilia Bartoli. «Wir haben eine
kammermusikalische Basis, die Lebendigkeit ermöglicht. Wir spielen nie
genau gleich, nur schon die Stimmung des Publikums ergibt eine andere
Energie.» In der Musik habe vieles mit Energien zu tun, nicht nur mit
derjenigen, die schon in der Musik selbst stecke.
VIELSEITIGE SOLISTIN
Mit ihrer Position beim kammerorchesterbasel erschöpft sich Schröders
Musikleben bei Weitem nicht. Auf der letzten Tournee spielte sie das
Violinkonzert von HK Gruber. Auch als Solistin liebt sie die
Abwechslung: «Ich spiele quer durch das Konzertrepertoire und mache
gerne auch neue Musik. » Das solistische Spiel erhalte im Moment etwas
mehr Gewicht, sagt Schröder. Sie bekomme schöne Angebote. Auch in den
häufig gespielten Konzerten liege für sie die Herausforderung darin,
das Neue in diesen Werken zu suchen. Es gehe darum, mit dem grossen
Wissen, das wir heute über die Spielweisen und ästhetischen
Vorstellungen der Vergangenheit haben, immer wieder von vorne mit der
Suche zu beginnen. «Die Lebendigkeit der Musik, wie sie damals neu war,
sollten wir anstreben und für die Ohren und Empfindungen von modernen
Menschen erfahrbar machen.»
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